Sind nicht alle Kondome vegan?

Vielleicht fragst Du Dich, was an veganen Kondomen so besonders toll sein soll. Ehrlich gesagt, dachten wir zunächst selbst, dass es mal wieder Marketing-Blabla ist, um uns allen mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Schließlich werden die meisten Kondome aus Latex hergestellt. Und dieser kommt nun mal vom Kautschukbaum. Wie kann es also sein, dass in Kondomen tierische Produkte enthalten sind? Was läuft da ab?

Wir haben im Rahmen unserer Produktentwicklung natürlich etwas recherchiert.

Eine Frage des Materials

Es gibt zum einen auch heute noch Kondome aus Schafsdarm. Die sind offensichtlich nicht vegan.

Dann gibt es noch latexfreie Kondome aus Polyurethan oder Polyisopren, doch die stellen eine Nische dar und basieren auf Erdöl - nicht so unser Ding.

Die große Mehrheit der Kondome wird aus Naturkautschuklatex hergestellt. Und die meisten dieser Latexkondome enthalten Kasein, ein Milchprotein. Während der Herstellung ruhen die Kondome in einem Kaseinbad, um das Latex weicher zu machen. Dieses Kaseinbad ist auch der Grund für den unangenehmen Geruch vieler nicht-veganer Kondome. Weiterhin macht es den Latex trüber und das Kondom somit sichtbarer.

Vorteiler veganer Kondome

In der Anwendung

Vegane Kondome riechen also besser und sind weniger sichtbar. Somit fällt es viel einfacher, zu vergessen, dass das Kondom überhaupt da ist – und genau das wollen wir ja erreichen. 

Gesundheitliche Aspekte

Doch auch gesundheitliche Aspekte sprechen für vegane Kondome. Denn die meisten veganen Kondommarken legen mehr Wert darauf, potenziell schädliche Chemikalien wie Nitrosamine, Spermizide, Paraben oder Glycerin in ihrem Produkt zu vermeiden. Diese Chemikalien können laut Johns Hopkins University bei Frauen Hefepilzinfektionen und Harnwegsinfektionen verursachen. Und darauf können wir wirklich alle verzichten – nicht zuletzt wegen des resultierend notwendigen Verzichts auf Sex.

Umweltaspekte & Co

Und last but not least wären da natürlich noch die generellen Vorteile der veganen Lebensweise. Vegane Produkte werden nicht an Tieren auf Verträglichkeit getestet. Nicht-tierische Alternativen verursachen im Allgemeinen weniger CO2. Meisten stammen die Rohstoffe eher aus nachhaltiger Land- oder Forstwirtschaft.

Auf den Punkt gebracht 

Bei näherer Betrachtung stellt sich also heraus, dass vegane Kondome in jeglicher Hinsicht eine gute Sache sind. Sie riechen besser. Sie sehen besser aus. Sie sind gesünder. Und jedes Mal, wenn Du Sex hast, kannst Du Dir auf die Schulter klopfen, weil Du einen kleinen Beitrag zur Rettung der Welt leistest.

Das reicht Dir nicht? Du willst noch mehr bewirken? Wie wär es damit zusätzlich noch einen Baum zu pflanzen beim Spaß haben? Klicke einfach auf das Bild unten, um Deinen Beitrag zu leisten!

Häufig gestellte Fragen

Nein, leider sind nicht alle Kondome vegan. In der Latexverarbeitung wird in den meisten Fällen Casein (ein Milchprotein) eingesetzt um das Material geschmeidiger zu machen.

Releaf-Kondome werden nachhaltig, ohne Tierprodukte und erst recht ohne Tierversuche hergestellt.

Genauso lange wie normale Kondome. Kondome aus Naturkautschuklatex haben ab Produktion eine Haltbarkeit von etwa fünf Jahren. Diese kann jedoch durch Faktoren wie Hitze, Licht und Feuchtigkeit negativ beeinflusst werden.

Vegane Kondome riechen besser und sind weniger sichtbar. Es fällt somit einfacher zu vergessen, dass das Kondom überhaupt da ist.

Die meisten veganen Kondommarken legen tendenziell mehr Wert darauf, potenziell schädliche Chemikalien wie Nitrosamine, Spermizide, Paraben oder Glycerin in ihren Produkten zu vermeiden.

Im Allgemeinen verursachen nicht-tierische Produkte weniger CO2 in der Herstellung. Meisten stammen die Rohstoffe eher aus nachhaltiger Land- oder Forstwirtschaft.

Verwende nur wasserbasierte oder silikonbasierte Gleitmittel mit Kondomen. Ölbasierte Gleitmittel wie Lotion oder Vaseline können Latexkondome beschädigen und dazu führen, dass das Kondom reißt.

Dieser Hinweis gilt übrigens für alle Latexkondome - ob vegan oder nicht.

Erstmal ein Lob an Dich für kritisches Denken! Wir waren selber zunächst ungläubig, dass das überhaupt möglich ist.

Drei Faktoren ermöglichen dies:

1. Kondome haben eine sehr hohe Gewinnspanne und kosten im Einkauf nur einen Bruchteil dessen, was der Endkunde zahlt.

2. Die Bäume für unsere Kondome werden in ärmeren Ländern wie Mozambique oder Madagaskar gepflanzt. Die Arbeiter/innen werden für örtliche Verhältnisse fair entlohnt. Dennoch kostet die Arbeitsleistung natürlich viel weniger, als zum Pflanzen eines Baumes in Europa notwendig wäre. [Wir würden liebend gerne hier vor der Haustür aufforsten, aber dann würde ein Kondom leider mindestens 5 Euro kosten.]

3. Unsere Partner-NGO Eden Reforestation Projects nutzt innovative Aufforstungsmethoden und besonders leicht zu pflanzende Baumspezies. Dazu gehören Seed Bombs, das sogenannte Singling, das Pflanzen von Mangroven und das Umpflanzen von wilden Setzlingen sowie einige weitere Methoden. Was das alles genau bedeutet, erläutern wir hier.